Wednesday, April 26, 2006

Gottes Reden

"Denn auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite; nur beachtet man's nicht.
Im Traum, im Nachtgesicht, wenn der Schlaf auf die Menschen fällt, wenn sie schlafen auf dem Bett, da öffnet er das Ohr der Menschen und schreckt sie auf und warnt sie, damit er den Menschen von seinem Vorhaben abwende damit er sie von ihrer Bosheit abbringt und ihnen den Stolz tilge. So rettet er ihr Leben vor dem Grab und bewahrt ihre Seelen vor dem Verderben.

Auch warnt er den Mensch durch Schmerzen auf seinem Bett und durch heftigen Kampf in seinen Gliedern und richtet ihm sein Leben so zu, dass ihm vor der Speise ekelt, sogar beim Leibgericht packt ihn der Brechreiz. Sein Fleisch schwindet dahin, dass man's nicht ansehen kann, und seine Knochen stehen heraus, dass man lieber wegsieht. Dem Rand des Grabes kommt er immer näher, schon will der Tod nach seinem Leben greifen.
Wenn dann ein Engel zu ihm kommt, ein Mittler, einer aus tausend Gottesboten, die kundtun, was für Menschen richtig ist, so wird er ihm gnädig sein und sagen: »Erlöse ihn, dass er nicht hinunterfahre zu den Toten; denn ich habe ein Lösegeld gefunden. Sein Fleisch blühe wieder wie in der Jugend, und er soll wieder jung werden.«
Er wird Gott bitten und der wird ihm Gnade erweisen und wird ihn sein Antlitz sehen lassen mit Freuden und wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurückgeben. Er wird vor den Leuten lobsingen und sagen: »Ich hatte gesündigt und das Recht verdreht, aber es ist mir nicht vergolten worden. Gott hat mich erlöst, dass ich nicht ins Grab sinke, sondern mein Leben das Licht sieht.«
Siehe, das alles tut Gott zwei- oder dreimal mit einem jeden, dass er sein Leben zurückhole von den Toten und erleuchte ihn mit dem Licht der Lebendigen."


Aus dem Buch Hiob.
Bei Hiob ist es immer wichtig zu wissen wer was gesagt hat weil Gott irgendwann in einem Sturm dem Hiob antwortet und zu Hiobs drei Freunden; Bildad, Zofar und Elifa, sagt: " Ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob" also die haben Scheiße erzählt, obwohl das alles ganz fromm klingt.
Der Text oben ist von Elihu. Die drei Freunde von Hiob hatten es aufgegeben, mit Hiob zu reden, weil er sich selbst für unschuldig hielt. Aber ein anderer, der dabeistand, (das war Elihu), der viel jünger als die anderen war, konnte nun nicht schweigen und babbelte los. Er war zornig auf Hiob, weil der sich im Recht sah und Gott die Schuld zuschob. Auch war er zornig über die andern drei Männer, weil sie keine Antwort fanden und doch Hiob verdammten.

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